Am 27. Januar, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der 2005 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt wurde, um an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zu erinnern, gedenken die Brüder der Antonius-Basilika ihres Mitbruders, des ehrwürdigen Paters Placido Cortese (1907 - 1944), der auch Direktor des «Messaggero di sant’Antonio» gewesen ist.
Während des zweiten Weltkriegs hat Pater Cortese von seinem Beichtstuhl aus heimlich die Rettungsaktionen von hunderten von Juden, alliierten Soldaten und anderen politisch Verfolgten koordiniert, in Zusammenarbeit mit der italienischen Widerstandsbewegung. Im Januar 2021 wurde für ihn ein Stolperstein gesetzt, und zwar genau an der Stelle vor der Antonius-Basilika, wo er am 8. Oktober 1944 gefangen und dann im Gestapo-Bunker in Triest inhaftiert wurde, wo er auf barbarische Weise gefoltert wurde, um ihm – vergeblich – die Namen seiner Mitarbeiter zu entlocken. Dort wurde er kurz darauf hingerichtet. Sein Leichnam wurde im Konzentrationslager Risiera di San Sabba in Triest verbrannt.
Pater Cortese fasziniert weiterhin diejenigen, die ihn zum ersten Mal entdecken. So auch Ruben Ferreira, ein in London lebender und arbeitender Maler aus Lissabon, der die Geschichte des Ehrwürdigen bei einem Besuch in der Basilika im vergangenen Jahr kennenlernte und ihm, bewegt von seiner Geschichte, ein Originalgemälde mit dem Titel Das mutige Schweigen von Pater Placido Cortese widmete, das ihn als „Märtyrer des Schweigens“ zeigt.
Es mangelt nicht an internationalen historischen Forschungen über ihn. Die Universität Padua führt zwei Studien durch: eine über das paduanische Konzentrationslager Chiesanuova, anahand von verschiedenen Archiven (Rom, Vatikan, Ljubljana und Belgrad); die andere, die demnächst beginnt, stützt sich auf die Archive von London, Triest, Ljubljana und anderen und konzentriert sich auf den letzten Abschnitt des irdischen Lebens von Pater Cortese.
Aus den Vereinigten Staaten kommt schließlich ein kurzes, aber wirkungsvolles Video mit dem Titel „Modern Saints“, das ihm gewidmet ist.