Sonntag, den 25. April, wird der 58. Weltgebetstag um geistliche Berufungen, der die Möglichkeit bietet, für die Gabe des Rufes Jesu zu beten und darüber zu reflektieren. Wir sind eingeladen, ihm auf diesem faszinierenden Weg, den das Evangelium vorgibt, zu folgen, der sich als Mission versteht für die Kirche und die ganze Welt.
In allen Kirchen, also auch in der Antonios-Basilika in Padua, gibt es zu diesem Anlass Anregungen zum Nachdenken, Gebete und Berichte aus dem Leben, um diesen besonderen Tag in seiner ganzen Fülle zu leben.
Der grundlegende Text für alle diese Anregungen ist die Botschaft von Papst Franziskus zum Fest des heiligen Josef:
Er [Josef] ist in der Tat eine außergewöhnliche Gestalt, die gleichzeitig »einem jeden von uns menschlich so nahe ist«. Der heilige Josef erregte kein Aufsehen, er war nicht mit bestimmten Charismen ausgestattet, er war keine besondere Erscheinung in den Augen derer, die ihm begegneten. Er war nicht berühmt und fiel nicht einmal auf: Die Evangelien berichten kein einziges Wort von ihm. Doch durch sein gewöhnliches Leben erreichte er in Gottes Augen Außergewöhnliches.
Gott sieht das Herz (vgl. 1 Sam 16,7), und im heiligen Josef erkannte er ein väterliches Herz, das im Alltag Leben zu schenken und hervorzubringen vermochte. Dazu nämlich neigen Berufungen: jeden Tag Leben hervorzubringen und wiederherzustellen. Der Herr möchte väterliche Herzen, mütterliche Herzen formen – offene Herzen, die fähig sind, sich mit vollem Schwung einzusetzen, die großzügig sind, sich selbst hinzugeben, mitfühlend, um Ängste zu trösten, und fest, um Hoffnungen zu stärken. Dessen bedürfen das Priestertum und das geweihte Leben, besonders heute, in Zeiten, die von Zerbrechlichkeit und Leid geprägt sind auch aufgrund der Pandemie, die Unsicherheiten und Ängste im Hinblick auf die Zukunft und den Sinn des Lebens selbst hervorgerufen hat. Der heilige Josef kommt uns mit seiner Sanftmut, als Heiliger von nebenan entgegen; gleichzeitig kann sein starkes Zeugnis uns auf unserem Weg leiten.
Gerne denke ich also an den heiligen Josef, den Beschützer Jesu und der Kirche, als den Hüter der Berufungen. Von seiner Bereitschaft zu dienen rührt nämlich seine Sorgfalt beim Behüten her. »Da stand Josef auf und floh in der Nacht mit dem Kind und dessen Mutter« (Mt 2,14), sagt das Evangelium und zeigt damit seine Bereitschaft und Hingabe für die Familie an. Er vergeudete keine Zeit damit, sich darüber aufzuregen, was nicht in Ordnung war, um die, die ihm anvertraut waren, nicht zu vernachlässigen. Diese wache und aufmerksame Sorge ist das Zeichen für eine gelungene Berufung. Sie ist das Zeugnis eines Lebens, das von der Liebe Gottes berührt wurde.
Franziskus
Photo credit Giorgio Deganello - Archivio Messaggero dei sant'Antonio