„Am 30. August 2021 hat der Heilige Vater in einer Audienz seine Eminenz Hochwürden Kardinal Marcello Semeraro, den Präfekt der Kongregation für Heiligsprechungen, empfangen und die Kongregation befugt, folgendes Dekret hinsichtlich der heldenhaften Tugenden des Dieners Gottes Placido Cortese (Taufname Nicolò), Priester der Franziskaner Minoriten, geboren auf Cres (heute Kroatien) am 7. März 1907 und gestorben in Triest am 15. November 1944“
zu veröffentlichen.
So ist der Wortlaut des täglichen Bulletins des Pressebüros des Heiligen Stuhls, womit die Bestrebungen der Seligsprechung des Minoritenbruders, der seinerzeit von 1937 bis 1943 auch Direktor des “Messaggero di sant’Antonio” war und von der SS am Morgen des 8. Oktobers 1944 vor der Antonius-Basilika in Padua abgeführt und daraufhin in den Sitz der Gestapo nach Triest überführt wurde und dort gefoltert und hingerichtet wurde, in eine neue Phase treten. Seine einzige Schuld: Er hatte hunderte Menschen vor der nationalsozialistischen Verfolgung gerettet, sich um die slowenischen und kroatischen Häftlinge, um Juden, alliierten Soldaten und andere während des zweiten Weltkriegs verfolgten Personen in den italienischen Konzentrationslagern gekümmert.
Vor dem von Papst Franziskus genehmigten Dekret hat Pater Placido Cortese bereits andere wichtige Würdigungen erfahren: allen voran die Goldmedaille für besonderes ziviles Engagement vom italienischen Präsidenten im Februar 2018; ein „Stolperstein“ vor der Antonius-Basilika im Januar 2021 an der Stelle, an der er verhaftet wurde; Gedenksteine in den „Gärten der Gerechten“ in Padua und Mailand. Pater Cortese – so der Rabbiner von Padua Adolfo Locci – war “ein Gerechter, der sich zum richtigen Zeitpunkt als Gerechter verhalten und sich durch seine Ethik, seine Gerechtigkeit und seine Menschlichkeit ausgezeichnet hat“.
Umfangreiche Informationen (auf italienisch) mit Zeitzeugenberichten finden Sie auf der ihm gewidmeten Internetseite Padreplacicortese.org
Auf dem canale YouTube Padre Placido Cortese gibt es den italienischen Dokumentarfilm "Il coraggio del silenzio" ("Der Mut der Stille") mit Berichten von Zeitzeugen und Hintergrundionformationen.