Die Sermones (Predigtentwürfe) sind das große literarische und theologische Werk des heiligen Antonius.
Man kann sie als eine Art Lehrschreiben in Form einer Sammlung von Predigten bezeichnen, mit denen der Heilige sich das Ziel gesetzt hatte, die gesamte Heilige Schrift anhand seiner Deutungen und Auslegungen der sonn- und feiertäglichen Evangelien zu interpretieren.
Der heilige Antonius schrieb die Sermones mit dem speziellen Ziel, seinen Mitbrüdern ein Mittel für die Bildung und Förderung eines christlichen Lebens an die Hand zu geben. Bei den behandelten Argumenten handelt es sich vor allem um Aspekte des Glaubens und des guten Verhaltens. Der Heilige bietet den Predigern damit Hilfsmittel für die eigene Predigtgestaltung: wie man den Gläubigen die Lehre des Evangeliums vermitteln kann, wie man die Sakramente wertschätzt, vor allem die Beichte und die Eucharistie.
Die Sermones wurden in mittelalterlichem Latein verfasst, also in einem einfachen Latein, das jedoch keinesfalls grob und ungeschliffen ist, im Gegenteil weist die Sprache eine gewisse Eleganz auf. Die Sermones des Antonius sind sehr gelehrt, sie sind voller Zitate aus der Heiligen Schrift (mehr als 6.000), nehmen häufig Bezug auf die Schriften der Kirchenväter und der Theologen, der Philosophen und heidnischer Poeten; oft werden auch Fachleute auf dem Gebiet der Naturwissenschaften zitiert, vor allem Aristoteles und Solino.
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